Die traditionelle indische Baby-Öl-Massage ist eine wunderschöne Art der sanften Berührung, eine liebevolle und wirksame Methode, dem Baby sehr nah zu kommen und sein Wohbefinden zu stärken.
Was ist die Baby-Öl-Massage?
Die traditionelle indische Baby-Öl-Massage (Baby-Abhyana) ist eine wunderschöne Art der sanften Berührung, eine liebevolle und wirksame Methode, dem Baby sehr nah zu kommen und sein Wohlbefinden zu stärken. Berührung ist für das Baby ebenso wichtig wie Nahrung. Das Bedürfnis der Nähe gehört zu den wichtigsten Bedürfnissen von Babys und Kleinkindern. Der Körperkontakt, Liebe und Zärtlichkeit spielen für die gesamte Entwicklung des Menschen im Sinne der emotionalen und sozialen Kompetenz eine entscheidende Rolle. Wenn das Bedürfnis der Nähe durch tragen, streicheln, halten, trösten, massieren, kuscheln intensiv ohne Einschränkung gestillt wird, befinden sich im Gehirn des Kindes Glückshormone (Oxytocin und Opioiden), die dem Baby ein herrliches, befriedigendes Gefühl der Geborgenheit vermitteln. Je öfter die Glückshormone im Körper vorhanden sind, desto glücklicher, friedlicher und ausgeglichener verhält sich das Kind. Körperkontaktmangel, weinen, schreien, allein sein verursachen wiederum Freisetzung von Stresshormonen. Regelmäßige Massage unterstützt daher sowohl die körperliche, geistige als auch die seelische Entwicklung des Kindes. Und eine große Bedeutung spielt natürlich die Intensivierung und Vertiefung der Eltern- Kind-Bindung.
Wie wirkt das Abhyanga auf das Baby?
Die regelmäßige Ölmassage hat auf das Baby eine Reihe positiver Wirkungen. – stärkt die Verdauungskraft und damit beugt sie Blähungen und Koliken vor – verbessert die Durchblutung der Haut und Muskulatur; reguliert den Muskeltonus – unterstützt die Durchblutung der Kopfhaut und fördert einen gesunden Haarwuchs, kräftigt die Haarwurzeln – wirkt über die Reflexzonen der Hände und Füße – auf Organ- und Stoffwechselvorgänge kräftigend und ausgleichend – baut die Stoffwechseltoxine ab – stärkt die Abwehrkräfte – wirkt schlaffördernd – aktiviert die Freisetzung von Glückshormonen und verhilft dadurch Stresshormone abzubauen
Ab wann kann das Baby massiert werden?
In Indien und in Nepal werden Babys vom ersten Tag an täglich massiert. Die Massage führt in den ersten Tagen die Mutter der Gebärenden oder die Hebamme durch. Auch die Mütter werden im Wochenbett täglich massiert. Das finde ich großartig und ich würde es jeder Frau bei uns „im Westen“ wünschen. Die Regeneration nach einer Geburt und die Rückbildungsvorgänge werden dadurch stark beschleunigt. Ich empfehle, sobald es der Frau körperlich gut geht, mit der Baby-Öl-Massage zu beginnen. Wenn sie ihr Baby viel tragen und im Arm halten, mit ihm reden und summen, werden natürlich sowohl beim Baby als auch bei Ihnen die Kuschelhormone freigesetzt und das Gefühl der Glückseligkeit und Geborgenheit entfaltet sich. Liebevolle Berührung auf nackter Haut fühlt sich allerdings noch intensiver an, als wenn man angezogen bleibt. Ich beobachte bei meinen Baby-Öl-Massagekursen wie gut die Berührung mit warmem Öl den Babys tut. Viele Babys genießen die Massage von Anfang an, andere brauchen ein wenig Zeit, um es wirklich zu lieben.
Wie lange soll eine Massage dauern?
Optimal sind 20-30 Minuten, bei den Allerkleinsten 5-15 Minuten. Die Raumtemperatur sollte mindestens 24° C sein, in den ersten 3 Lebensmonaten fühlen sich Babys meistens erst mit 26° C wohl. Ein vorgewärmtes Handtuch als Unterlage hilft dem Wohlbefinden der Babys in den ersten Lebenswochen.
Welches Öl ist gut geeignet?
„Baby-Abhyanga“ heißt wörtlich übersetzt „das Baby-Ölbad“. Das Baby wird mit warmem Öl massiert und das Öl dringt durch die Hautgefäße tief ins Gewebe ein und nährt den gesamten Organismus. Nach wenigen Minuten sind die Ölessenzen im Blut nachweisbar. Die Qualität des Öls ist also entscheidend. Deshalb verwenden wir nur die reinsten Öle aus erster Kaltpressung, wenn möglich aus kontrolliert biologischen Anbau. Laut Ayurveda dringt das Sesamöl von allen Ölen am leichtesten in die feinen Haargefäße der Haut ein und hat wärmende Wirkung. Sesamöl enthält mehr Linolensäure als andere Öle und wirkt daher Entzündungen entgegen. Sesamöl ist von Natur aus ein starkes Antioxidant, das heißt, es bindet die den Körper schädigenden freien Sauerstoffradikale. (Das Baby&Kind Calendula Pflegeöl von Weleda ist reines hochwertiges Sesamöl mit Ringelblumenextrakt). Bei uns wird für Babymassage oft Mandelöl empfohlen. Mandelöl wirkt allerdings kühlend und ist deshalb laut Ayurveda für Babymassage nicht geeignet.
Warum sollte das Baby anschließend baden?
Das warme Wasser kennt das Baby noch aus dem Mutterleib. Ein Babybad zum Entspannen wird da her bei der Körperkerntemperatur von 37-38°C durchgeführt. Das Baden nach der Ölmassage vertieft ihre Wirkung, öffnet die Poren der Haut, und die gelösten Unreinheiten können ab transportiert werden. Badezusätze und Shampoo sind überflüssig. Wenn Ihr Baby nach dem Massieren müde wirkt, lassen Sie das Baden aus. Je älter die Babys werden, desto leichter fällt es Ihnen, das anschließende Bad einzuführen.
Wann darf nicht massiert werden?
Unmittelbar nach dem Stillen/Essen darf nicht massiert werden! Zwischen Mahlzeit und Massage soll mindestens eine halbe Stunde Pause sein. Wenn das Baby Fieber hat oder unter anderen akuten Erkrankungen und Schmerzen leidet.
Tipp:
Mütter/Väter mit Babys und Kindern sind zu einem Babymassage- oder Kindermassagekurs bei mir herzlich eingeladen. Kontakt:
Jana Köbler, Physiotherapeutin und Yogalehrerin nach dem System Yoga im täglichen Leben, A-1070 Wien, Burggasse 100/11 Tel.: 01 – 52 38 561 oder Mobil: 0676 – 94 19 108 Email: jana@babymassagen.at www.babymassagen.at
Buchtipps:
Babymassage von Nasma Scheibler-Shrestha Ayurveda Kursbuch für Mutter und Kind von Dr. Karin Pirc Sanfte Hände von Frédérick Leboyer Die neue Elternschule von Margot Sunderland Babymassage / Praktische Anleitung für Mütter und Väter von Vimala Schneider