Immer mehr Partnerschaften bleiben ungewollt kinderlos und der „Weg zum Wunschkind“ ist gar nicht so einfach. Unerfüllter Kinderwunsch ist nach wie vor ein Tabuthema, obwohl die Reproduktionsmedizin seit einigen Jahren „boomt“.
Bei jedem vierten Paar klappt es nicht auf Anhieb, wobei in Österreich so wie in allen anderen Industriestaaten die Zahl der betroffenen Paare leicht zunimmt. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem „gesunden“ Paar bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft eintritt, beträgt rund 25% pro Monatszyklus. Definitionsgemäß besteht daher erst dann Sterilität, also das Unvermögen schwanger zu werden, wenn nach einem Jahr keine Schwangerschaft eingetreten ist.
Bei unerfülltem Kinderwunsch findet sich zum gleichen Teil zu je 40% die Ursache bei der Frau oder beim Mann. Hauptursache bei der Frau sind Unterleibsentzündungen, die zum Verschluss der Eileiter führen. In selteneren Fällen sind Hormonstörungen oder Fehlbildungen der Gebärmutter die Ursache. Die männliche Unfruchtbarkeit ist durch eine Einschränkung der Samenqualität gekennzeichnet. Dabei ist die Ursache nur in den wenigsten Fällen festzustellen.
Bei allen Therapieansätzen steht am Beginn der Abklärung bzw. Behandlung das Erstgespräch, in dem versucht wird, die Ursachen der Kinderlosigkeit zu finden. Danach richtet sich die weitere Behandlung z.B. Insemination, Künstliche Befruchtung
Bei der Insemination werden zum Zeitpunkt des Eisprungs besonders aufbereitete „gewaschene“ Samenzellen mit Hilfe einer Spritze und eines dünnen Katheters direkt in die Gebärmutterhöhle oder die Eileiter übertragen. Die Insemination wird bevorzugt bei mittelgradiger Einschränkung der männlichen Zeugungsfähigkeit eingesetzt.
Bei der IVF (In-vitro Fertilisation) entnimmt man nach vorheriger Stimulation Eizellen, die außerhalb des Körpers mit dem Samen des Mannes zusammenführen. Die befruchteten Eizellen bzw. Embryonen werden dann in die Gebärmutterhöhle übertragen (Embryotransfer).
Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), auch Mikroinjektion genannt. Ist eine Zusatzmaßnahme im Rahmen der IVF bei schlechter Samenqualität des Mannes.
Im internationalen Vergleich aller IVF-Zentren liegt die Schwangerschaftsrate bei 20-25%, das heißt jeder 4. bis 5. Embryotransfer führt zu einer Schwangerschaft. Durch die Verbesserung der Hormonbehandlung, die Gewährleistung von hohen Laborstandards und vor allem durch die Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse der Paare wird versucht deutlich höhere Erfolgsaussichten zu erreichen.