Die erste feste Nahrung – Beikost – kann bei gestillten Babys ab dem vierten Monat, besser aber nach dem sechsten Monat, bei gefüttert werden. Mit der Flasche ernährte Kinder benötigen sie zu diesem Zeitpunkt unbedingt. Nun ist das Immunsystem, das u.a. vor Allergien schützt, ausreichend entwickelt.
Allergie gefährdete Babys bekommen am besten vor dem siebten Monat keine Beikost.
Babys geben selbst das Startsignal für die Einführung der Beikost: Hunger nach dem Stillen, unruhiger Schlaf und Interesse am Essen der Erwachsenen sind eindeutige Zeichen, dass feste Nahrung gewünscht wird. Beikost wird langsam und in kleinen Mengen eingeführt. Nun benötigen Babys auch Wasser und ungesüßte Tees.
Brei ist der Übergang zur festen Nahrung. Muttermilch bzw. Ersatznahrung bleibt während des ersten Lebensjahres Hauptnahrungsmittel. Erste Beikost enthält leicht verdauliche Gemüsesorte wie süßaromatische Karotten, Pastinaken, Schwarzwurzeln. Kürbis, Blumenkohl und Broccoli sind ebenfalls geeignet. Zwiebeln, Porree, andere Kohlsorten und blähende Gemüse sind ungeeignet. Schwer verdauliche Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen sollten im ersten Jahr nicht gefüttert werden. Alle Nitratspeichernden Gemüse, z.B. Spinat, Mangold und Rote Bete, sind mit Vorsicht zu verwenden. Bereits geringe Nitratmengen können den Sauerstofftransport im Blut behindern und zu Erstickungsanfällen (Blausucht) führen.
Vollkorngetreide werden langsam eingeführt. Zuerst gibt es Schleim und dann Gries. Rohes Getreide in Form von Flocken oder Schrot nicht vor Beendigung des ersten Lebensjahres füttern. Denn der Verdauungstrakt des Kindes kann es nicht aufschließen und es kommt zu Blähungen, Durchfall und Störungen der Darmschleimhaut. Leicht verdauliche Getreidearten Sind Hirse, Reis und Hafer, schwer verdaulich sind Weizen, Gerste und Roggen. Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung versorgt das Kind mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen. Besonders wichtig ist die Eisenversorgung. Eisen liegt in tierischen Lebensmitteln in zweiwertiger Form vor und ist leichter aufzunehmen als das dreiwertige aus pflanzlichen Lebensmitteln.
Vitamin C erhöht prinzipiell die Aufnahme des Eisens aus der Nahrung. Die Eisenversorgung ist auch ohne Fleisch gewährleistet. Allerdings muss man dann sehr genau darauf achten, genügend eisenreiche Zutaten zu verwenden. Zusätze von Fleisch, zweimal 20 Gramm pro Woche, erleichtern sie.
5. bis 6. Monat
Gemüse und Obst liefern viele gesunde Kohlenhydrate, Vitamine quer durchs ABC, Spurenelemente und dazu Ballast- und Mineralstoffe. Ihr Gesundheitswert beruht aber auch auf den wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. In ihrem komplexen Zusammenspiel stärken sie das Immunsystem und die Zellen. Gemüsebreie dienen als vollständige Mahlzeiten, Obstmuse sind Zwischenmahlzeiten oder Nachspeisen, die besonders viel Vitamin C enthalten. Rohes Obst ist am vitaminreichsten.
Die Zutaten der Gemüse- und Obstbreie, selbst zubereitet oder aus dem Gläschen, soll ten immer aus biologischem Anbau stammen sowie ungesüßt und ungesalzen sein. Auch Honig muss nicht sein, denn die fruchteigene Süße reicht aus. Weiterhin ist Milch das Hauptnahrungsmittel. Täglich wird etwa fünf Mal gestillt oder drei bzw. zweimal das Fläschchen gereicht. Abgestillte Kinder erhalten im 5.Monat zusätzlich eine Beikost- und zwei Zwischenmahlzeiten und im 6. zwei Beikost- und zwei Zwischenmahlzeiten. Die durchschnittliche Nahrungsmenge pro Tag beträgt ca. 800—900ml.
7. bis 9. Monat
In diesem Alter werden Babys immer aktiver. Sie sind tagsüber länger wach. Die ersten Zähnchen sind da und das Interesse, selbst zu essen — auch wenn manches noch daneben geht — ist geweckt. Kinder lernen nun zu kauen, weshalb ihr Essen nicht mehr ganz fein püriert sein muss. Es reicht aus, die Zutaten mit der Gabel zu zerdrücken, klein zu schneiden oder zu hacken.
Um den wachsenden Hunger zu stillen, gibt es nun ungefähr 5—10TeelöffelBeikostdreimal am Tag. Da die Beikost an Bedeutung gewinnt, verringert sich die Muttermilch von selbst. Im 7. Monat können Babys noch drei Stillmahlzeiten erhalten. Diese reduzieren sich im 8.Monat auf zwei und ab dem9.Monat auf eine. Neben einer Beikost-Hauptmahlzeit sollten zwei Zwischenmahlzeiten gereicht werden, wie frisches Obst oder Obstmuse. Wird das Baby nicht mehr gestillt, erhält es ein Fläschchen, drei Hauptmahlzeiten sowie zwei Zwischenmahlzeiten. Zur Unterstützung des Zahnens erhält das Kind beispielsweise Brotrinden Zum Beißen. Als Getränke gibt es je nach Bedarf Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Die durchschnittliche Nahrungsmenge pro Tag beträgt im7. und 8. Monat ca. 900ml und ab dem 9. Monat 1000ml.