mRNA Impfstoff offenbar ohne Auswirkungen auf Fertilität
Das Kinderwunschzentrum an der Wien informiert zu Fragen rund um die Corona-Impfung bei Schwangerschaft und Kinderwunsch. Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca, ärztlicher Leiter des größten heimischen Instituts für Reproduktonsmedizin und Präsident der österreichischen IVF-Gesellschaft, fasst die Empfehlungen der Fachgesellschaften zusammen. Diese raten schwangeren Frauen – nach Aufklärung und Wunsch – klar zu einer COVID-Impfung: Die Impfung hat nach aktuellem Stand keine Auswirkungen auf die Kinderwunschplanung oder Fertilität.
Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca, Gründer und ärztlicher Leiter des Kinderwunschzentrum an der Wien sowie Präsident der österreichischen IVF-Gesellschaft Copyright: © Kinderwunschzentrum an der Wien |
Wien, 21.01.2021 – Schwangeren Frauen, die einem erhöhten Risiko einer COVID Ansteckung ausgesetzt sind, spricht Univ. Prof. Dr. Obruca eine Empfehlung zur COVID-Impfung aus. Da er kein lebendes Virus enthält, stellt der mRNA Impfstoff nach aktueller Datenlage kein erhöhtes Risiko für schwangere Frauen und den Fetus dar. Studien dazu konnten an Schwangeren allerdings (noch) nicht durchgeführt werden. Aufgrund der Erkenntnisse bisheriger Forschungen zu Totimpfstoffen geht man jedoch davon aus, dass kein erhöhtes Risiko für Infertilität, Abortus im ersten oder zweiten Trimenon, Todgeburt oder kongenitale Anomalien durch die mRNA Impfung besteht.
„Die Entscheidung über eine Impfung sollte anhand der Risikofaktoren getroffen werden, da der Verlauf einer COVID-Erkrankung bei Schwangeren oft schwerer ausfällt und das Risiko einer Frühgeburt steigt“, empfiehlt Obruca und rät vor allem Frauen in einer Kinderwunschbehandlung, aber auch schwangeren Frauen nach entsprechender Aufklärung zu einer Impfung.
Impfempfehlung auch bei geplanter oder Früh-Schwangerschaft
Personen, die eine Schwangerschaft planen, rät Obruca: „Für alle Paare, die am Beginn der Kinderwunschreise stehen oder sich bereits mitten im Prozess befinden, gibt es keinen Grund zur Ablehnung der Impfung. Eine IVF Behandlung kann unmittelbar nach der zweiten Teilimpfung starten.“ Tritt eine Schwangerschaft zwischen den Teilimpfungen ein, kann die zweite Impfung auch wie vorgesehen durchgeführt werden. Im Rahmen der Studien zur Impfstoffentwicklung wurden auch Frauen nach Impfung schwanger, und zwar ohne negative Auswirkungen auf die Schwangerschaft.
Auch PartnerIn gehört geimpft
Mindetens genauso wichtig ist aber auch die Impfung des eigenen Partners / der eigenen Partnerin sowie von engen Kontaktpersonen. Dadurch kann vor allem bei schwangeren Frauen, die (noch) nicht geimpft sind, das Risiko einer COVID – Infektion minimiert werden. Gerade bei Männern hält sich das Gerücht einer möglichen Verschlechterung der Samenqualität durch die Impfung. „Aufgund des Mechanismus der mRNA Impfstoffe ist damit überhaupt nicht zu rechnen“, meint Obruca. Um auch diesbezüglich valide Daten zu haben, wird dennoch derzeit zu diesem Thema eine Studie am Kinderwunschzentrum an der Wien etabliert.