Es ist unbestritten, dass Muttermilch die beste Ernährung für Säuglinge ist, da sie eine optimale Zusammensetzung und Verfügbarkeit aller Nährstoffe bietet, die für die gesunde Entwicklung der Kleinsten notwendig sind. Wer jedoch nicht stillen will oder kann, steht vor einer riesigen Auswahl an Fertigmilchnahrung: Dabei kennzeichnet die Vorsilbe Pre Säuglingsmilchnahrungen, die der Muttermilch am ähnlichsten sind. Sie sind dünnflüssig und enthalten als einziges Kohlenhydrat Milchzucker. Pre-Produkte sind am besten für die ersten Lebenswochen geeignet, vor allem zum Zufüttern.
Muttermilchersatz mit dem Zusatz 1 enthält darüber hinaus Stärke. Diese Nahrungen sind dickflüssiger und sättigen den Säugling länger. Sowohl Pre- als auch 1er-Pulver kann von Geburt an gefüttert werden. Ein Umstieg auf die mit dem Zusatz 2 gekennzeichnete Folgemilch ist im ersten Lebensjahr nicht notwendig.
Muttermilch schmeckt süß. Daher spricht nichts dagegen, dass auch Säuglingsmilchnahrung süßlich ist. Allerdings kommt es darauf an, womit sie gesüßt ist. In Pre-Nahrungen ist nur Lactose (Milchzucker) erlaubt. Säuglingsmilchnahrung 1 darf zusätzlich auch Saccharose und Fructose (Kristall- und Fruchtzucker) enthalten.
Überblick über Milchnahrungen im ersten Lebensjahr
Pre-Nahrung: 1.-6. Monat (ev. auch bis 12. Monat)
Sie bekommt Neugeborenen ohne erhöhtem Allergierisiko am besten, denn sie ähnelt der Muttermilch. Sie ist dünnflüssig, leicht zu verdauen und enthält weniger Eiweiß und Mineralien als andere Sorten. Das ist wichtig, weil die Nieren noch keine großen Mengen dieser Stoffe verarbeiten können.
wird als einzige Milchnahrung verwendet
ist nur mit Milchzucker gesüßt
kann nach Bedarf gegeben werden
darf nicht überdosiert werden
1er Nahrung: 4./6. –12. Monat
Diese Milch wird aus Kuhmilch hergestellt. Stärke oder Maltodextrine (bearbeitete Stärke) machen sie dickflüssig und sättigend. Vitamin-, Eiweiß- und Mineraliengehalt sind auf die Bedürfnisse der reiferen Babys abgestimmt. Ist Ihr Kind gesund, darf es diese Milch trinken, bis es Frischmilch verträgt.
gemeinsam mit Beikost zu verwenden
enthält zusätzlich Stärke und andere Zucker
Einhaltung fester Mahlzeiten wichtig, da es sonst zur Überfütterung kommt
frühe süße Geschmacksgewöhnung
Folgemilch:
Ursprünglich wurde diese Milch für Babys in der Dritten Welt entwickelt. Sie sollte erst ab dem 8. Monat gefüttert werden und ist sehr kalorienreich.
ist wenig angepasst – sehr süß
nicht in den 1-4 Monaten geben
HA-Milch:
Sie wird empfohlen, wenn mind. ein Elternteil Allergiker ist, denn sie senkt das Risiko des Babys, eine Milchallergie zu bekommen. Die in HA-Milch enthaltene Kuhmilch ist so verarbeitet, dass das Immunsystem des Babys das Milchprotein nicht „erkennt“. HA-Milch gibt es als Anfangs- oder Folgemilch.
Probiotische Milch:
Sie eignet sich für Babys, die zu Blähungen neigen oder einen empfindlichen Darm haben. Sie entspricht Milchpulver vom Typ 1, Typ 2 oder der HA-Milch und ist mit Bifiduskulturen angereichert. Diese Bakterien helfen dem Darm, eine gesunde Schleimhaut aufzubauen.
Kuhmilch:
Allergiegefahr, Belastung der Niere durch hohen Proteingehalt
Frischkornmilch:
bis 8. Monat sollte man kein Gluten verwenden! Falsche Zusammensetzung
Sojamilch:
Sie besteht aus Soja-Eiweiß, Pflanzenfett und Maisstärke und ist dann sinnvoll, wenn Sie Ihr Baby streng vegetarisch ernähren wollen. Soja-Milch kann vom ersten Tag an gefüttert werden. Kinderärzte empfehlen, zusätzlich Vitamin D zu geben. Als Allergie-Prophylaxe ist Soja-Milch nicht geeignet, da viele kleine Kinder gerade auf Soja allergisch reagieren.
Semi-Elementare Nahrung:
Diese therapeutische Milch wurde für Babys entwickelt, die bereits eine Kuhmilchallergie haben und HA-Milch nicht vertragen. Es gibt sie nur in der Apotheke, sie sollte nicht ohne Rücksprache mit den Kinderarzt gefüttert werden.