Wenn eine Frau erfährt, dass sie schwanger ist, stellt sie sich häufig auch diese Frage: Was wird aus meinen Urlaubsplänen? Generell ist überhaupt nichts gegen einen Urlaub in der Schwangerschaft einzuwenden, sofern einige Dinge beachtet werden.
Wichtig für alle Schwangeren mit Reiseplänen ist, den richtigen Zeitpunkt zum Reisen zu beachten, das für sie geeignete Verkehrsmittel zu wählen und sich gut über gesundheitliche Risiken bzw. das Gesundheitswesen im Reiseland zu informieren.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Als günstigste Reisezeit gilt das mittlere Schwangerschaftsdrittel, da Beschwerden der ersten drei Monate dann meist abgeklungen sind und die Schwangerschaft in eine stabile Phase eingetreten ist. Während der ersten drei Monate leiden viele Frauen noch unter der hormonellen Umstellung und damit verbunden häufiger Übel- und Müdigkeit. Schwangere sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass im Ausland Blutungen und auch eine Fehlgeburt ebenso möglich sind wie zu Hause und sich vorher prüfen, inwieweit sie Vertrauen zu fremden Ärzten und Gesundheitssystemen mitbringen.
Welche Reiseziele sind geeignet?
Im Allgemeinen ist es für Schwangere sicher ratsam, innerhalb Europas zu verreisen. Keine allzu langen Anreisen, kein Jetlag, keine allzu belastende Klimaveränderung, kein großes Erkrankungsrisiko. Besonders Hitzeempfindliche sollten jedoch auch hier darauf achten, im Hochsommer nicht gerade die heißesten Ziele im Süden zu bereisen. Schwangere, die einen Wanderurlaub planen, sollten berücksichtigen, dass die Luft weiter oben (besonders ab 2.000 Meter) dünner wird und einem mit Bauch noch eher die Puste ausgeht. Außerdem sind Schwangere eher anfällig für Schwindel und dürfen natürlich u.a. wegen der Gefahr von Stürzen nicht klettern. Urlaub am Wasser eignet sich besonders gut für Schwangere, da Schwimmen zu den Sportarten mit den positivsten Wirkungen in dieser Zeit gehört.
Fliegen in der Schwangerschaft
Wer eine Flugreise plant, sollte vor dem Ende der 35. Schwangerschaftswoche abheben, denn da nach gilt bei den meisten Fluglinien Flugverbot für Schwangere. Unbedingt dabei haben sollten Frauen, die ein Kind erwarten, auf Flugreisen wie auf jeder anderen Reise den Mutter-Kind-Pass. Gegner langer Flüge argumentieren meist mit der Gefahr von Durchblutungsstörungen der Beine durch zu langes Sitzen und mit der erhöhten Strahlenbelastung in großer Höhe. Beides ist sicher bedenkenswert, aber wenn eine Schwangere sich gut fühlt, und gerne verreisen möchte, sicher kein Grund, um rundweg vom Fliegen bzw. längeren Flügen abzuraten. Wer Flugangst oder Herz-Kreislauf-Probleme hat, sollte vorher mit dem Arzt/der Ärztin abklären, ob eine Flugreise sinnvoll ist. Auf dem Boden bleiben müssen Schwangere mit EPH-Gestose, Mehrlingsschwangerschaften und Placenta Praevia.
Zur Thrombose-Vorbeugung ist es sehr wichtig, viel Wasser oder Tee zu trinken und immer wieder aufzustehen und im Gang des Flugzeugs auf und ab zu gehen.
Impfen in der Schwangerschaft
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts gibt die Empfehlung, „dass während der Schwangerschaft nur geimpft werden soll, wenn dies unbedingt notwendig ist.“ Nicht geimpft werden darf mit Lebendimpfstoffen gegen Gelbfieber, Masern, Mumps, Röteln, und Varizellen. Mit Einschränkung verboten sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit folgende Impfungen: Cholera, FSME (aktiv), Hepatitis A (aktiv), Hepatitis B (aktiv), Influenza, Japanische Enzephalitis, Meningokokken-Meningitis, Pneumokokken, Tollwut, Typhus. Unbedenklich sind Impfungen gegen Tetanus, Diphterie (im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel) und Polio.
Reisen mit Bahn und Auto
Wen es nicht allzu weit in die Ferne zieht, der kann das für Schwangere empfehlenswerteste Verkehrsmittel nutzen – die Bahn. Wenige Stressfaktoren wie in anderen Verkehrsmitteln durch Höhe oder Staus, gute Bewegungsmöglichkeiten, geringe Unfallgefahr. Reservierung im Nichtraucherabteil sichert zudem einen guten Platz. Bei Urlaubsreisen im Auto ist das richtiges Anschnallen wichtig. Der Dreipunktgurt muss – nicht zu locker – über der Brust und unterhalb des Bauches entlang laufen. Bei Unfällen, auch leichten, müssen Schwangere sofort ins Krankenhaus, da die Gefahr einer Plazentaablösung besteht. Wichtig bei der Autofahrt sind häufige Pausen (alle ein bis zwei Stunden, verbunden mit Bewegung) und die Versorgung mit ausreichend Flüssigkeit.
Quelle: www.urbia.de